Als Kind schlug ich die GEO auf, ein wunderbares Fotomagazin (ähnlich der National Geographic), das meine Mutter abonniert hatte. Zufällig erwischte ich direkt als Erstes eine Doppelseite mit dem Foto eines Auges von einem Grauwal. BOOM!
Ich war tief berührt, absolut beeindruckt und sofort intuitiv in Kontakt mit dem Universum oder wie die Indianer sagen würden: mit dem „Großen Geist“.
Ja. Tatsächlich. Diese Formulierung mag für manche heutzutage eher esoterisch anmuten, aber anders kann ich diese (Schlüssel-)„Begegnung“ nicht in Worte fassen, denn GENAU SO war es damals nämlich für die kleine Sabine.
Da schwang etwas ganz Großes, Tiefes, Heiliges, Weises, Spüriges, Sensibles, Achtsames, Erfahrenes, Verletzliches UND zugleich Unantastbares mit.
In diesem Auge, das meiner Wahrnehmung nach die Welt in sich trug (trägt?) und das mich bis heute in meinem Herz immer begleitet, konnte ich, wie ich es nie zuvor so allumfassend erfahren hatte, sofort alles finden und mich gleichzeitig darin verlieren, abtauchen, in Resonanz gehen.
Im Grunde ja genau wie mit Musik!!! There we go …
Es formte sich daraufhin der Wunsch, Meeresbiologin zu werden, um Wale und Delfine zu retten und den Ozean zu schützen. (Ich konnte mir als Kind - und kann es mir auch bis heute als Erwachsene - nicht erklären, wie wir dieses Reich so skandalös borniert zerstören können.)
Nach meinen ersten Erfahrungen im Schauspiel, Theater und Klavier- und Gesangsunterricht wurde mir allerdings auch klar, dass es mich als Künstlerin zunächst ganz immanent auf die Bühne zieht. Ich habe nach meiner Schulzeit im musischen Profil schließlich 2004 Jazzgesang an der Musikhochschule in Nürnberg bei der unvergleichlich großartigen Jule Unterspann studiert und begann in dieser Zeit, Gedichte, Songtexte und Musik zu schreiben, die u.a. in zwei Alben mit meinem Feinton-Trio SEIDE mündeten. (Ein drittes Album ist aktuell in Arbeit.)
Mit zwei Diplomen im pädagogischen und künstlerischen Bereich und auch einigem Trouble mit dem meiner Meinung nach meist leider eher wenig künstlerisch-persönlich-freien „System Musikhochschule“ schloss ich mein Studium ab und widmete mich fortan ganz meiner Selbstständigkeit:
Meine Liebe zum Theater und der Bühne im Allgemeinen führ(t)en mich zu verschiedenen Projekten, mit denen ich deutschlandweit und darüberhinaus aktiv bin. Ich liebe es, mit verschiedenen Menschen zu arbeiten und unterschiedliche Facetten meiner künstlerischen Arbeit umsetzen und leben zu können. Sei es auf Events, Veranstaltungen, Hochzeiten, Vernissagen, Performances, Lesungen oder Konzerten.
Ich bin Sängerin, Songwriterin, DJ, Sprecherin, Gesanglehrerin und Klavierlehrerin.
Ausgelöst durch die Begegnung mit dem Grauwal-Auge damals erfuhr ich also auf eine besondere Art vom Ozean. (Natürlich wusste ich, was der Ozean an sich war, aber ge- oder erspürt hatte ich ihn so noch nicht.)
Diese unfassbar riesige, faszinierende Welt mit so viel (für uns) Verborgenem, die aus sich selbst heraus wunderbar funktioniert und in seiner Fülle so unbeschreiblich dicht und magisch ist, die Stille, die Weichheit, die Härte, das Wasser als Metapher dafür, abzutauchen, zu entdecken und erkunden, zu verstecken, das Dunkle und Helle zugleich, der Flow, die Freiheit - das alles berührt und inspiriert mich und meine Kunst immer wieder sehr.
Je älter ich werde, desto tiefer wird übrigens diese Verbindung (und zwar auch ganz grundsätzlich zur Natur und zu Tieren), DENN: Im Grunde, und das hatte ich oben ja schon angedeutet, ist diese Welt doch genau wie Musik!
Musik folgt auch ihren eigenen Gesetzen und Strömungen und ist in ihrer Essenz frei.
Man kann zuhören, sich berühren lassen, beeindruckt, fasziniert und geflasht sein, sich dem Sound hingeben, sich inspirieren und treiben lassen, sich zeigen oder sich verstecken, Erinnerungen und Eindrücken nachspüren, Grenzen sprengen, etwas riskieren, abtauchen, auftauchen, sich verlieren und wiederfinden, in Resonanz gehen und damit einen inneren Raum betreten, der jenseits von mit Worten beschreibbaren Zuständen liegt und der vor allen Dingen nur einem selber gehört, kurz: Spüren und den eigenen Impulsen folgen.
Das ist meiner Meinung nach absolut universell; das kann wirklich jeder auf seine eigene Art und Weise.
Tja, und damit sind wir dann eben nun wieder beim „Großen Geist“ angelangt. ;)
#metaebene
Danke für´s Lesen!!
PS: Der Wunsch, mich dem Ozean und seinen Bewohnern zu widmen, ist tatsächlich immer noch in mir präsent und wartet nun bis der Moment dazu gekommen ist … und ich weiß, er wird kommen. ;)
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